Im Herzen von München liegt ein verborgenes Juwel, das darauf wartet, von Familien entdeckt zu werden, die Abenteuer, Bildung und gemeinsame Zeit suchen – wir sprechen von den Botanischen Gärten. Diese Gärten bieten eine Fülle von Erlebnissen, die sie zu einem idealen Ziel für Familien machen, die eine Verbindung zur Natur und zueinander suchen.
Einige Fakten
Münchens erste Botanische Gärten wurden bereits 1812 geschaffen und befanden sich ursprünglich zwischen dem Stachus und dem Hauptbahnhof, einem Park, der heute als Alter Botanischer Garten bekannt ist.
Jedoch wurde es bald zu eng in der Innenstadt, und die Luftverschmutzung wurde zu stark. So musste eine neue grüne Lunge über einen größeren Raum hinweg geschaffen werden.
Der neue Botanische Garten, der mit 21,20 Hektar deutlich größer war, wurde am 10. Mai 1914 in Nymphenburg angelegt.
Der Garten besteht aus einem zentralen Bereich im neubarocken Stil sowie einem Alpinum mit einem Teich davor und einem großen Arboretum. Eine erstaunliche Tatsache ist, dass ein kleines Gebäude im Zentrum des Gartens seit 1936 als Café dient.
Das Institutsgebäude wurde zwischen 1908 und 1913 zum Preis von rund 5 Millionen Mark erbaut. Beeindruckenderweise überstand es den Zweiten Weltkrieg.
Trotz der Wirren des Krieges blieb das Personal seinem Engagement für den Schutz und die Erhaltung der wertvollen Bestände des Gartens treu. Als Luftangriffe häufiger wurden, wurden Schutzmaßnahmen ergriffen, um die Gewächshäuser und Sammlungen des Gartens vor Schäden zu bewahren.
Unterirdische Schutzbunker wurden gebaut, um Schutz für das Personal und die Besucher während der Bombenangriffe zu bieten und so ihre Sicherheit inmitten des Chaos des Krieges zu gewährleisten.
Die Infrastruktur des Gartens wurde durch Bombenangriffe beschädigt, und viele Pflanzen gingen aufgrund von Wassermangel, Treibstoffmangel und anderen lebenswichtigen Ressourcen verloren.
Der Botanische Garten blieb in einer von Konflikten zerrissenen Stadt ein Hoffnungs- und Widerstandssymbol. Trotz der Widrigkeiten des Krieges diente der Garten weiterhin als Ort der Trostes und Inspiration für die Menschen in München und bot einen Blick auf Schönheit und Ruhe inmitten des Chaos und der Zerstörung des Krieges.
Bis heute beherbergt das Institutsgebäude Sammlungen von getrockneten Pflanzen – die Herbarien – des Freistaats Bayern und der Ludwig-Maximilians-Universität. Mit rund drei Millionen Exemplaren, darunter etwa eine Million Pilze, Flechten, Algen und Moose, ist es eine der größten und wissenschaftlich wichtigsten Pflanzensammlungen der Welt.
Für Ausstellungen und Veranstaltungen im Sommer nutzt der Garten seine 390 Quadratmeter große Winterhalle aus dem Jahr 1912. Die „Winterhalle“ wurde historisch renoviert und erfüllt weiterhin ihren ursprünglichen Zweck im Winter, nämlich mediterrane Holzpflanzen und Palmen in Töpfen zu beherbergen.
Was es beherbergt
Mit einer Fläche von über 22 Hektar sind diese Gärten ein grünes Paradies, das den Besuchern eine fesselnde Reise durch eine vielfältige Palette von Pflanzen aus aller Welt bietet. Der botanische Garten erstreckt sich über 21 Hektar und beherbergt rund 14.000 verschiedene Pflanzenarten.
Der Garten kultiviert auf einer Fläche von 21 Hektar (52 Morgen) etwa 19.600 Arten und Unterarten. Seine Mission ist es, eine schöne und erholsame Umgebung zu bieten und die Öffentlichkeit über Pflanzen und die Natur im Allgemeinen zu informieren.
Zu den Hauptkollektionen gehören ein Alpengarten, ein Arboretum, Rosensammlungen und ein sogenannter „systematischer Garten“, in dem Pflanzen nach taxonomischen Familien angeordnet sind.
Wenn Sie durch die Tore der Botanischen Gärten treten, werden Sie von einem Kaleidoskop aus Farben und Düften begrüßt, das Sie sofort in eine andere Welt versetzt.
Die Gärten werden sorgfältig kuratiert, um eine Vielzahl von Pflanzenarten zu präsentieren, die in thematis
chen Abschnitten angeordnet sind, die verschiedene geografische Regionen und Ökosysteme hervorheben.
Von hoch aufragenden Palmen, die sanft im Wind schwanken, bis hin zu zarten Orchideen, die sich an den Ästen alter Bäume festhalten, ist die Vielfalt der Flora, die ausgestellt wird, wirklich beeindruckend.
Schlendern Sie entlang verwunschener Pfade, die sich durch üppiges Grün schlängeln, und verweilen Sie, um die filigrane Schönheit jeder Pflanze zu bewundern und die Wunder der Natur zu bestaunen.
Der Garten beherbergt auch einen umfangreichen Gewächshauskomplex (insgesamt 4.500 m2 Fläche in 11 Gewächshäusern), darunter Gewächshäuser, die Bromelien und Aronstabgewächsen, Kakteen und Sukkulenten, Palmfarnen, Farne, Orchideen und mexikanischen Pflanzen gewidmet sind. Die Orchideensammlung umfasst über 2.700 Arten aus 270 Gattungen sowie Hybriden, mit besonderen Sammlungen von Catasetinae, Cattleya (einförmige), Cymbidium, Dendrobium, Dracula, Paphiopedilum, Phragmipedium, Pleione, Stanhopeinae, Vanda und Zygopetalinae.
Der Garten betreibt auch eine externe Station, den Alpengarten auf dem Schachen, in einer Höhe von 1.860 m.
Die Professoren für Systematische Botanik und Mykologie der LMU und ihre Kollegen arbeiten ebenfalls in diesem Institutsgebäude. Während der Semestermonate finden dort Kurse in modernen Praxisräumen und Labors statt.
Die Erkundung der Gärten
Einer der Höhepunkte eines Besuchs der Botanischen Gärten ist die Möglichkeit, ihre thematischen Gärten zu erkunden, von denen jeder ein einzigartiges botanisches Erlebnis bietet.
Drei große Hallen, die hintereinander in west-östlicher Richtung liegen, werden von kleineren spezialisierten Gewächshäusern begleitet.
In den Alpingärten gibt es schroffe Berglandschaften. Hier schaffen hohe Gipfel, tosende Wasserfälle und mäandernde Bäche eine malerische Kulisse für eine vielfältige Sammlung von alpinen Pflanzen, die in der Region heimisch sind.
Der mediterrane Garten bietet lebendige Farben, geschmückt mit sonnenliebenden Arten aus Südeuropa und darüber hinaus. Ein Ort, an dem aromatische Kräuter, lebendige Blumen und alte Olivenbäume die Sehenswürdigkeiten und Düfte Südeuropas hervorrufen.
Die tropischen Gewächshäuser sind ein Muss. Eine feuchte Dschungelumgebung, die von tropischen Pflanzen wimmelt. Hier führen dampfende Dschungel, hohe Palmen und exotische Orchideen die Besucher in die feuchten Regenwälder der Tropen.
Das Afrika- und Madagaskarhaus befindet sich in Halle C. Das Kleine Sukkulentenhaus (Haus 5) verfügt über sukkulente Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae), die Wasser in ihren Stängeln speichern. Aloen sind hier ebenfalls in großer Vielfalt zu sehen. Einige ragen wie Bäume empor, andere bleiben stammlos und bilden basale Rosetten. Auf der Westseite werden botanische Schätze hinter Glas ausgestellt, wie die primitive Welwitschia mirabilis, die „Lebenden Steine“ (Lithops und andere Gattungen) und seltene Aloenarten.
Wenn man das letzte Seitenhaus auf der Südseite betritt, wechselt man den Kontinent in das Mexikohaus (Haus 6). Dieses Haus hat eine beeindruckende, schluchtartige Landschaft, in der Besucher säulenförmige und kugelförmige Kakteen sowie viele Agaven finden. Dieses Haus wurde 1958 von der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens e.V. für die Sukkulentenpflanzen gespendet.
Der Eintritt ins Baumfarnhaus (Haus 10) ist wie der Eintritt in einen magischen Wald. Aus einer fernen Vergangenheit stammend, wachsen hier Baumfarne auf dunkelbraun-rotem Lavaboden und moosigen Lavagesteinen.
Das Bromelien- und Aronstabgewächshaus (Haus 8) ist den Bromelien gewidmet, von denen fast alle aus Amerika stammen, Aronstabgewächsen, die weltweit verbreitet sind, aber hauptsächlich tropisch, und anderen tropischen Kräutern wie Marantaceae, die durch ihre Blattfärbung auffallen. Ein kleiner Bach bringt zusätzliches Leben in die warme und feuchte tropische Welt.
Haus 9 ist das Cyad-Haus. Dies ist der Gewächshauskomplex, der am wenigsten in seiner Konstruktion seit dem Bau der Schauhäuser verändert wurde.
Eine interessante Tatsache ist, dass Cycads auch lebende Fossilien genannt werden. Ihr deutscher Name „Palmfarne“ ist jedoch eher irreführend. Sie sind weder Farne noch Palmen, die sie nur im Wuchsverhalten und teilweise ähnlicher Blattform ähneln.
Das Große Kaktushaus befindet sich in Halle A. Pflanzen, die in Gebieten mit geringem Niederschlag wie Wüsten, Halbwüsten, trockenen Felsgebieten und Grasländern gedeihen, werden als Xerophyten bezeichnet. Diese haben verschiedene Methoden entwickelt, um lange Trockenperioden zu überleben.
Das Temperaturhaus ist sehr interessant. In den Sommermonaten liegt der Schwerpunkt auf der Gattung Fuchsia, von der einige sehr interessante wilde Arten gezeigt werden, sowie zahlreiche Hybriden und Auswahlmöglichkeiten. Im Winter finden zahlreiche Topfpflanzen aus milderen Klimazonen hier vorübergehend Schutz und erfreuen sich ab Dezember an ihren ersten und zunehmend üppigen Blüten.
Das Orchideenhaus ist einfach entzückend. Orchideen sind eine Vielzahl tropischer Pflanzen, die in einer warmen und feuchten Atmosphäre kultiviert werden, ergänzt durch blühende Exemplare aus der reichen Orchideensammlung des Botanischen Gartens.
Im Tropenhaus der Nutzpflanzen können Besucher tropische Nutz- und Duftpflanzen sowie Pflanzen sehen, die zu medizinischen und rituellen Zwecken, als Jagdgift oder zur Gewinnung von Industrierohstoffen verwendet wurden und werden. Zwei große zentrale Beete beherbergen hauptsächlich hohe, meist baumartige Nutzpflanzen, die auf Plantagen angebaut werden, wie Banane, Kakao und Papaya.
Eine interessante Tatsache (zumindest für uns) ist, dass Bananen Ende des 19. Jahrhunderts nach Deutschland gebracht wurden und, wie Palmen, als Synonym für die Tropen und Exotik galten.
Das tropische Sumpf- und Wasserpflanzen-Schaugewächshaus beherbergt warmtemperierte Wasserpflanzen und exotische Fische.
Bildend und inspirierend
Neben ihrer ästhetischen Anziehungskraft dienen die Botanischen Gärten als wertvolle Bildungsressource für Besucher jeden Alters. Erklärende Schilder und interaktive Ausstellungen bieten faszinierende Einblicke in die Pflanzenbiologie, Ökologie und den Naturschutz. Geführte Touren und Bildungsprogramme bieten den Besuchern die Möglichkeit, von sachkundigen Experten zu lernen und ihr Verständnis für die Natur zu vertiefen.
Für angehende Botaniker und Gartenliebhaber dienen die Gärten auch als Inspirationsquelle und Ideen für ihre eigenen Grünflächen. Egal, ob Sie einen tropischen Paradiesgarten in Ihrem Hinterhof anlegen oder einen ruhigen Zen-Garten schaffen möchten, die Botanischen Gärten bieten eine Fülle von Inspirationen, um Ihre Gartenträume zu verwirklichen.
Für Kinder sind die Botanischen Gärten wie eine lebendige Enzyklopädie der Natur, voller Pflanzen aus allen Teilen der Welt.
Von hoch aufragenden Bäumen bis hin zu zarten Blumen bieten die Gärten ein Fest für die Sinne und eine Gelegenheit für Kinder, die Wunder der Biodiversität aus nächster Nähe zu erkunden.
Es ist ein natürlicher Spielplatz, auf dem Kinder rennen, springen und erforschen können, so viel sie wollen. Mit ausgedehnten Rasenflächen, verwinkelten Wegen und versteckten Ecken, die darauf warten, entdeckt zu werden, bieten die Gärten endlose Möglichkeiten für Abenteuer im Freien und fantasievolles Spiel.
Ob sie Schmetterlingen nachjagen, Verstecken spielen zwischen den Bäumen oder auf der Wiese picknicken, Kinder können ihre Kreativität und Energie in einer sicheren und anregenden Umgebung entfalten.
Während sie durch thematische Gärten wandern, die verschiedene Ökosysteme und Regionen repräsentieren, können Kinder etwas über die vielfältigen Lebensräume erfahren, die das Pflanzenleben unterstützen, und die Bedeutung des Naturschutzes bei der Erhaltung dieser kostbaren Umgebungen kennenlernen.
Die Botanischen Gärten in München haben eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung unseres Verständnisses von Pflanzenbiologie, Ökologie und Naturschutz gespielt.
Die Gärten dienen als Forschungszentrum für Botaniker und Wissenschaftler, die Studien zur Pflanzengenetik, medizinischen Eigenschaften und Ökosystemdynamik durchführen.
Neben ihren wissenschaftlichen Beiträgen sind die Botanischen Gärten aktiv an Naturschutzmaßnahmen beteiligt, um gefährdete Pflanzenarten zu schützen und die Artenvielfalt zu erhalten.
Durch Samenbanken, Pflanzenvermehrungsprogramme und Partnerschaften mit Naturschutzorganisationen arbeiten die Gärten daran, die Zukunft des Pflanzenlebens für kommende Generationen zu sichern.
In den Botanischen Gärten geht das Lernen über den Klassenraum hinaus und hinaus in die freie Natur. Interaktive Ausstellungen, erklärende Schilder und Bildungsprogramme bieten Kindern die Möglichkeit, sich auf spielerische und praktische Weise mit Pflanzenwissenschaft zu beschäftigen.
Ob sie Blumen sezieren, um etwas über die Pflanzenanatomie zu lernen, an einer geführten Naturwanderung teilnehmen oder an einem Workshop zum Gärtnern teilnehmen, Kinder werden ermutigt, Fragen zu stellen, Beobachtungen anzustellen und die faszinierende Welt der Pflanzen in ihrem eigenen Tempo zu entdecken.
Abschluss
Ein Besuch der Botanischen Gärten in München ist nicht nur ein gemütlicher Spaziergang durch einen Garten – es ist eine Entdeckungsreise, ein Fest für die Sinne und eine Feier der außergewöhnlichen Vielfalt des Pflanzenlebens, das unseren Planeten schmückt.
Hier erforschen Kinder die Wunder der Natur, sie lernen nicht nur die Natur um sie herum kennen, sondern entwickeln auch ein tieferes Verständnis für die Bedeutung von Naturschutz und Verantwortung.
Ob Sie ein erfahrener Botaniker oder einfach nur ein Naturliebhaber sind, der inmitten des städtischen Chaos einen Moment der Ruhe sucht, die Botanischen Gärten bieten eine willkommene Pause und eine Gelegenheit, sich mit der Schönheit der Natur wieder zu verbinden.
Der Duft, der die Gärten erfüllt, wenn die Rosen blühen, ist besonders fesselnd. Das Summen von Insekten und das Singen von Vögeln erfüllen die Luft, während Frösche und Kröten in den Teichen zwischen den Seerosen und Seerosenblättern spritzen. In den Gewächshäusern bieten Palmen, Orchideen, Kakteen und leuchtende Schmetterlinge den Besuchern die Möglichkeit, auch im tiefsten Winter einen Moment des Sommers zu genießen.